Was sind Biostimulanzien?
Wasserlösliche konzentrierte Huminsäurenextrakte aus Leonardit und aquatische Fulvosäuren werden bereits weltweit als Biostimulanzien bei ungünstigen Klima- und Bodenbedingungen zum Zwecke einer klimaangepassten Landwirtschaft eingesetzt. Zu den klimabedingten abiotischen Stressfaktoren sind Hitze, Dürre und Salzstress, aber auch Nässe, Frost und Kälte zu zählen. Huminstoffbasierte Biostimulanzien wie Humin- und Fulvosäuren dienen dabei einerseits zur Erhöhung der Toleranz von Kulturpflanzen gegenüber diesen abiotischen Stressfaktoren. So sind Humin- und Fulvosäuren beispielsweise in der Lage, durch ihre Adsorptionsfähigkeit die Salzkonzentrationen in der Bodenlösung entscheidend zu verringern und somit über den geringeren salzbedingten osmotischen Druck auf die Pflanzen wieder ertragreichere Landwirtschaft zu ermöglichen.
Gleichzeitig erhöhen humin- und fulvosäurenbasierte Biostimulanzien die Düngeeffizienz von Makronährstoffen wie Phosphor, Stickstoff und Kalium. Insbesondere für die pflanzenverfügbare Mobilisierung von mineralisch festgelegten Phosphaten spielen Huminstoffe im Boden eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus mobilisieren Huminstoffe essenzielle Spurennährstoffe wie Eisen, Zink, Kupfer und Mangan, die gerade in humusarmen trocknen Böden von den Kulturpflanzen ansonsten nicht direkt aufgenommen werden können.
Die Komplexierung dieser Spurennährstoffe durch natürliche Huminsäuren ist eine ausgezeichnete Alternative zu persistenten synthetischen Chelaten wie z.B. EDTA. Die Adsorption von Ammoniumstickstoff durch Huminstoffe verringert die Emissionen des Treibhausgases Ammoniak aus Wirtschaftsdüngern wie Gülle und Gärresten und tragen gleichzeitig zur Verringerung der Nitrifikation und damit des Nitrateintrags ins Grundwasser bei. Leonardit-basierte Huminstoffe leisten somit einen entscheidenden Beitrag zur Umsetzung des Europäischen Green Deals und der Landwirtschaftsstrategie „From Farm to Fork“.